Follow. Im Hintergrund blauer Himmel und grün-graue Berge am unteren Bildrand.

Hier beantworten wir die Frage, ob Follow auch für Kinder geeignet ist und wie ihr es bei Bedarf anpassen könnt.

Ich bin zwar keine Expertin für Entwicklungspsychologie und Kinderpädagogik, aber ich kann euch trotzdem beschreiben, welche Herausforderungen Follow mit sich bringt, damit ihr selbst einschätzen könnt, ob es für (eure) Kinder geeignet ist. Außerdem gebe ich Tipps für Anpassungen des Spiels, wenn die eine oder andere Sache vielleicht doch noch zu schwierig ist – die funktionieren übrigens auch für Erwachsene, die neu beim Rollenspiel oder spielleitungslosen Spiel sind.

  • Die vielleicht größte Herausforderung ist das Spielen von mehr als einer Figur im selben Spiel. Wenn ihr denkt, dass das für eure Kids noch zu viel ist, könnt ihr sie in altersgemischten Runden auch einfach nur eine Figur spielen lassen kann und habt dann halt eine Nebenfigur weniger.
  • Beim Szenen-Aufsetzen könnt ihr bei Bedarf mit ein paar Nachfragen Hilfestellung geben (Wo sind die Figuren? Was machen sie gerade?), wenn es nicht auf Anhieb klappt.
  • Dass in Szenen, an denen nicht alle Figuren beteiligt sind, Langeweile aufkommt, lässt sich durch verschiedene Methoden abmildern. Ihr könnt darauf achten, dass die Szenen kurz und knackig bleiben (das ist sowieso eine gute Idee, egal, wie alt die Spielenden sind). Ihr könnt Kindern auch eine Nebenbei-Beschäftigung geben (z.B. Stimtoys, Stifte und Papier zum Malen der Figuren).
  • In Follow kann es beim Ziehen der Spielsteine am Ende jeder Herausforderung dazu kommen, dass Figuren die Gemeinschaft verlassen. Hier könnt ihr beim erzählerischen Begründen des Ergebnisses darauf achten, dass ihr das Drama auf einem erwünschten Level haltet, indem ihr z.B. auch in dramatischen Questen niemanden sterben lasst, sondern erklärt, dass die Figur zurückbleibt, um sich um jemand anderen zu kümmern, dass sie verreist oder wegen einer Verletzung vorerst Pause macht und später (im Epilog) zur Gruppe zurückkehrt. Auch das gilt natürlich für Erwachsene genauso – denn es muss ja gar nicht in jeder Queste um Leben und Tod gehen.
  • Die Spieldauer kann man durchs Weglassen von Szenen bzw. Herausforderungen auch ganz gut anpassen, ohne, dass die Grundidee verloren geht (das haben wir in einigen der Streams auch gemacht – siehe Infoseite!).

Kurz: Selbst wenn Follow so, wie es geschrieben ist, nicht perfekt für eure Kinder passt, ist es auf jeden Fall robust und überschaubar genug designt, dass ihr unkompliziert Teile anpassen bzw. weglassen könnt, ohne, dass das Spiel an sich kaputt geht.

Dieser Text wurde zuerst am 15.10.2023 in einem GameOnTabletop-Update veröffentlicht und für diese Version leicht angepasst.

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